SPI3- Sustainable Protein: Integrierte Insekten Innovationen (AP2)
Die Sicherstellung einer nachhaltigen Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung gilt als eine der zentralsten Herausforderungen für die Zukunft. Hierbei ist gerade die Versorgung mit hochwertigem Protein ein entscheidendes Thema. Ein Ansatz diese Versorgung ökonomisch, ökologisch und sozial verträglich sicherzustellen, sind Insekten als hochwertige Eiweißquelle. Forschungsbedarf besteht folglich sowohl hinsichtlich der Bewertung regionaler Rohstoffströme für die Insektenzucht als auch der chemischen und mikrobiologischen Risiken.
Das Projekt SPI³ erforscht die Wertschöpfungskette in Österreich, insbesondere die nachhaltige und effiziente Erzeugung tierischen Proteins am Beispiel der Insektenspezie Tenebrio Molitor L (Mehlwurm). Die Besonderheiten des Projektes sind die Abdeckung der Insekten-Food-Chain als Prozesskette und der integrierte Ansatz von der Rohstoffwahl über Insektenzucht und Verarbeitung bis zur Produktentwicklung von Lebens- und Futtermitteln aus Insekten.
Zu Beginn wird eine Umfeld-, Potenzial- und Bedarfsanalyse unter Einbindung relevanter Stakeholder und Akteure durchgeführt, um eine bedarfs- und marktgerechte Forschung und Entwicklung sicherzustellen. Es werden geeignete regionale Rohstoffströme für die Fütterung identifiziert und bewertet.
Für die Aufzucht von T. Molitor werden die organischen Abfallströme in Österreich und der Steiermark recherchiert. Diese gelten im Projekt als Rohstoffe. In Frage kommen somit Rückstände aus der Produktion, Verarbeitung und/oder Konsum von Getreide, Obst, Gemüse, Milch und Fleisch. Für diese Rohstoffe werden die in Österreich sowie in der Steiermark verfügbaren Mengen und Quellen aufgesucht bzw. berechnet, analysiert und kartiert. Zusätzlich werden relevante Empfehlungen für die Lagerung leicht verderblicher Rohstoffe zusammengefasst.
Die Aufgabe der RMA in diesem Projekt umfasst die Erhebung der potenziellen Rohstoffströme in Österreich und der Steiermark: Produzenten geeigneter regionaler Stoffströme zu identifizieren, die nutzbaren Stoffströme zu quantifizieren und auf ihre Verfügbarkeit hin zu überprüfen. Darunter zählen: Brauereien, Getreidemühlen, Mälzereien und Bäckereien, Gemüse- und Obstverarbeitende Betriebe und die Landwirtschaft. Dabei werden die Rohstoffmengen mittels Literaturrecherchen, Kontakte mit Betrieben und Akteuren in der Produktion, der Verarbeitung und dem Konsum in der jeweiligen Branche erhoben und abgeschätzt sowie durch eigene Berechnungen ergänzt. Die Erstellung der Kompetenzkarten beruht auf Angaben von Google Maps und Literatur, ergänzt durch entsprechende Kontaktdatenlisten.