KNA 50 - Kosten-Nutzen-Analyse einer möglichen Anhebung des Bio–Anteils in der Wiener Gemeinschaftsverpflegung auf 50 %

Projekttitel: 
KNA 50 - Kosten-Nutzen-Analyse einer möglichen Anhebung des Bio–Anteils in der Wiener Gemeinschaftsverpflegung auf 50 %
Akronym: 
KNA 50
Zeitraum: 
2018
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
Unterstützt durch: 
Ökokauf Wien

Um die anfallenden Kosten durch eine Erhöhung des Bio–Anteils ermitteln zu können, werden Rohdaten der beiden Großküchen Krankenhaus Hietzing und Kaiser Franz Josef Spital über mehrere Jahre analysiert, und eine prozentuelle Abschätzung der Mehrkosten für die Anhebung des Bio–Anteils von 30 % auf 50 % durchgeführt. Ziel des Projekts ist eine Gegenüberstellung der Kosten und des Nutzens, die durch eine Anhebung des BIO – Anteils von 30 % auf 50 % im Wiener Krankenanstaltenverbund und im Kuratorium Wiener Pensionistenwohnheime für die Stadt Wien entstehen würden.

Die Entwicklung der gesamten Kosten je Pflegetag über die Jahre im Kaiser Franz Josef Spital und im Krankenhaus Hietzing weist keinen Zusammenhang mit der Höhe des Bio–Anteils auf. Auch ein Vergleich der gesamten Kosten je Pflegetag in den unterschiedlichen Großküchen des Allgemeinen Krankenhauses, der Rudolfstiftung, des Krankenhauses Hietzing und des Kaiser Franz Josef Spitals im 2017 zeigt, dass die Kosten nicht mit der Höhe des Bio–Anteils steigen. Im Jahr 2017 weisen das Krankenhaus Hietzing mit einem Bio–Anteil von 40 % und das Kaiser Franz Josef Spital mit einem Bio–Anteil von 50 % die gleichen Kosten je Pflegetag auf. Unter Berücksichtigung der Inflation erreicht das Krankenhaus Hietzing den Anstieg des Bio–Anteils auf 40 % mit Mehrkosten von rund 7 %. Zur Erreichung eines Bio–Anteils von 40 % werden im Krankenhaus Hietzing zusätzlich Kartoffeln, Südfrüchte, Marmelade, Zwiebel, Gewürze, Mehl und Hülsenfrüchte in Bio–Qualität bezogen. Um einen Bio–Anteil von 50 % zu erzielen, werden im Kaiser Franz Josef Spital Bio–Rindfleisch, -Gemüse, -Convenience, -Wurst, -Käse und -Gelbe Rüben bezogen.

Um die Wirkung einer Erhöhung des Bio–Anteils anhand von Wirkungsindikatoren (z.B. biologisch bewirtschaftete Fläche, artgerecht gehaltene Tiere, gesicherte Arbeitsplätze, Kosten je Pflegetag) analysieren zu können, werden die Mengen der eingekauften Lebensmittel der Krankenhäuser ( Krankenhaus Hietzing, Rudolfstiftung, Allgemeines Krankenhaus) und des Kuratoriums Wiener Pensionistenwohnheime berechnet. Auf den Ergebnissen der Krankenhäuser basierend, wird eine grobe Hochrechnung der im Wiener Krankenanstaltenverbund verwendeten Lebensmittelmengen durchgeführt, mit Fokus auf die dafür entscheidenden (80 % der Lebensmittelmenge) 6 Warengruppen: Gemüse, Obst, Fleisch & Wurstwaren, Milch & Milchprodukte, Getreide & Getreideprodukte sowie Eier.

Für den Wiener Krankenanstaltenverbund wird ein Lebensmitteleinsatz von 9.000 t ermittelt, davon 3.000 t Bio-Lebensmittel. Je nach Szenario werden im Wiener Krankenanstaltenverbund zusätzlich 860 - 1.500 t Bio-Lebensmittel eingesetzt, um einen wertmäßigen Bio-Anteil von 50 % zu erreichen. Im KWP wird ein Lebensmitteleinsatz von 5.600 t berechnet, davon 2.200 t Bio-Lebensmitteln. Je nach Szenario werden im Kuratorium Wiener Pensionistenwohnheime zusätzlich 1.200 - 1.500 t Bio-Lebensmittel zwecks Erreichung eines wertmäßigen Bio-Anteils von 50 % eingesetzt.

Für die Stadt Wien (Wiener Krankenanstaltenverbund und Kuratorium Wiener Pensionistenwohnheime) wird ein Lebensmitteleinsatz von 15.000 t ermittelt, davon 5.000 t Bio-Lebensmittel. Je nach Szenario werden in der Stadt Wien zusätzlich 2.100 - 3.000 t Bio-Lebensmittel eingesetzt, um einen wertmäßigen Bio–Anteil von 50 % zu erreichen. Die Wirkung dieser Erhöhung für die Stadt Wien entspricht 550-1.000 ha biologisch bewirtschafteten Flächen. Je nach gewähltem Szenario werden bis zu 42.500 Bio-Tiere artgerecht gehalten.