AVERA - Abfallvermeidung von Verpackungen in Krankenanstalten

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Projekttitel: 
AVERA - Abfallvermeidung von Verpackungen ausgewählter Konsumgüter in Krankenanstalten
Akronym: 
AVERA
Zeitraum: 
2009
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
Unterstützt durch: 
Initiative der Wiener Umweltstadträtin "natürlich weniger Mist"
Wiener Krankenanstalten (KAV) Generaldirektion- Geschäftsbereich Technische Betriebsführung- Abteilung Umweltschutz

Ziel ist, konkrete, abfallvermeidende Maßnahmen im Bereich der Verpackungen ausgewählter kurzlebiger Produktgruppen (z.B. Büromaterial, Wasch- und Reinigungsmittel und Lebensmittel) in Krankenanstalten zu entwickeln. Damit wird ein Beitrag und eine Grundlage für eine gesamthafte Abfallvermeidung in Krankenhäusern geschaffen.

Kurzfassung
Ziel des Projekts AVERA (Abfallvermeidung durch Vermeidung von Verpackungen ausgewählter Konsumgüter in Krankenanstalten) ist es, jenen Teil des Abfallaufkommens welcher durch Verpackungen verursacht wird, in der Krankenanstalt Rudolfstiftung (KAR) und im Sozialmedizinischen Zentrum Floridsdorf (SZF) abzuschätzen und Maßnahmen zu identifizieren, um die Menge an Verpackungsabfällen zu vermeiden oder zu verringern.
Basierend auf den Verbrauchsdaten der kurzlebigen in den Krankenanstalten eingesetzten Artikel und zweier daraus abgeleiteter Input-Output-Analysen werden die verpackungsintensivsten Artikel identifiziert. In Diskussionen mit dem Fachpersonal vor Ort wird, aufbauend auf diesen Ergebnissen, der Untersuchungsrahmen festgelegt und eine Vorauswahl von potentiellen Abfallvermeidungsmaßnahmen getroffen. In weiterer Folge werden die Maßnahmen evaluiert und deren Potentiale berechnet.
Folgende Handlungsfelder wurden identifiziert, für die verpackungsvermeidende Maßnahmen entwickelt, evaluiert und quantifiziert wurden:

  • Ökologischer Vergleich von Infusionsflaschen aus Glas und Kunststoff
  • Verwendung von Mehrweg-Transportverpackung
  • Verwendung von Sirup statt Saft
  • Verwendung von Großpackungen bei Streichkäseportionen
  • Verwendung von Mehrweg-Großgebinden in der Küche
  • Sammlung von Milch- und Saftpackungen in der Öko-Box
  • Verwendung von Großgebinden bei Reinigungsmitteln und Desinfektionsmitteln
  • Veranstaltungen in der KAR
  • Umstellung der Dialyse auf zentrale Versorgung aus Großgebinden in der KAR
  • Ausstieg aus der Verwendung von Mineralwasser in der KAR

Die Vorschläge zur Verpackungsvermeidung bzw. -reduzierung wurden mit dem Personal diskutiert und Maßnahmen zur Umsetzung initiiert: Die entwickelten bzw. teilweise bereits umgesetzten Maßnahmen zur Abfallvermeidung betreffen den Anfall von 42.500 kg an Verpackungen. Durch die Maßnahmen wird der Anfall von 32.300 kg Verpackungen vermieden und 9.100 kg Verpackungen werden einer Verwertung (Recycling) zugeführt.
Eine Abschätzung der eingesparten Entsorgungskosten ist nicht für alle Maßnahmen möglich, da sich einige Maßnahmen nicht direkt auf die Entsorgungskosten auswirken. So werden beispielsweise bei der Umstellung der Dialyse auf Großgebinde knapp 16.000 kg Kunststoffbehälter eingespart, die bisher separat in der Kunststofffraktion gesammelt wurden und daher in der Abfallmenge nicht wirksam waren.
Die direkten ökonomischen Auswirkungen aller in beiden Krankenanstalten diskutierten Maßnahmen belaufen sich auf € 46.000,- pro Jahr, wovon knapp 90 % auf den Ausstieg aus dem Einsatz von Mineralwasser in der KAR entfallen. Die potentiellen Einsparungen der restlichen Maßnahmen betragen für beide Krankenanstalten insgesamt knapp € 5.300,- pro Jahr.
  

AnhangGröße
AVERA Endbericht.pdf1.54 MB