FESZ - Flächeneffizienz als Schlüssel zur Stadt der Zukunft: Das Erfolgsmodell der Wiener Linien im zeitlichen Vergleich mit dem MIV

Wiener Linien, Manfred Helmer
Projekttitel: 
Flächeneffizienz als Schlüssel zur Stadt der Zukunft: Das Erfolgsmodell der Wiender Linien im zeitlichen Vergleich mit dem MIV
Akronym: 
FESZ
Zeitraum: 
2015
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
TU Wien, Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft
Wiener Linien
Unterstützt durch: 
Wiener Stadtwerke, FTI-Koordinationsstelle

Die Fläche ist eine der wichtigsten nicht erneuerbaren Ressourcen in der Stadt. Der effiziente Umgang mit der Fläche ist daher von zentraler Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung einer Stadt. Im Projekt FESZ wird die Veränderung des Flächenbedarfs der Wiener Linien (WL) über die letzten 40 Jahre bestimmt und mit demjenigen des motorisierten Individualverkehrs (MIV) in Wien verglichen.

Die für diese Studie zu entwickelnde Methodik und die erwarteten Resultate bilden eine notwendige Grundlage, um die Flächeneffizienz der Wiener Linien durch technische und verkehrspolitische Maßnahmen weiter zu erhöhen. Der Ansatz, den Verkehr hinsichtlich seiner Ressourceneffizienz bezüglich der gebrauchten Fläche zu untersuchen, ist neuartig. und leistet einen wichtigen Beitrag zum Smart City Konzept.

Zielsetzung

Das dem Projekt FESZ übergeordnete Ziel ist, das Bestreben der Stadt Wien nach der Erhöhung der Flächeneffizienz im Verkehrssystem. Das Ziel des Projekts FESZ ist die Entwicklung einer geeigneten Methode zur Bestimmung der Flächeneffizienz (FE) von Verkehrssystemen und der anschließende Vergleich der Flächeneffizienz der Wiener Linien (WL) mit der des MIV über einen Zeitraum der letzten 4 Jahrzehnte.

Methodisches Vorgehen

Im Projekt FESZ wird Flächeneffizienz definiert als Quotient von erbrachter Verkehrsleistung eines Jahres in Personenkilometer [Pkm] und der, für das Verkehrsmittel bereitgestellter Verkehrsfläche [ha]. Die Flächeneffizienz wird jeweils für MIV und WL berechnet, wobei für die WL eine Aufgliederung nach den einzelnen Verkehrsmitteln Bus, Straßenbahn und U-Bahn erfolgt.
Der zeitliche Verlauf des Flächenbedarfs der WL ist durch Auswertungen von Daten der Wiener Linien zu ermitteln. Für den Flächenbedarf des MIV werden die Angaben der MA 28 im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien ausgewertet.
Die Verkehrsleistung verschiedener Verkehrsträger werden nicht für Bundesländer ermittelt. Daher wurden für das Projekt die Rohdaten der Verkehrserhebungen ab 1970 für den Raum Wien neu ausgewertet, um die Flächeneffizienz berechnen zu können.

Ergebnisse

Bezogen auf beanspruchte Fläche und nach Verkehrsleistung in Personenkilometer ist der MIV das dominierende Verkehrsmittel in der Stadt Wien. Er benötigt etwa 75 % der Straßenfläche respektive 6 % der Gesamtfläche Wiens, und erbringt rund 62 % der Verkehrsleistung der Stadt. Der ÖV erbringt demgegenüber 38 % der Verkehrsleistung auf nur 2 % der Fläche.

Für die realistische Abschätzung des Flächenverbrauchs durch den MIV fehlen statistische Daten, besonders für nicht öffentliche Abstellflächen und Dienstleistungen die für den Betrieb des MIV notwendig sind. Diese Angaben können einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis der Flächeneffizienz haben.

Der Indikator „Flächeneffizienz“ FE erfasst ausschließlich den Umgang mit der Ressource Fläche. Die daraus abzuleitenden Schlussfolgerungen sind gegenüber anderen Kriterien hinsichtlich der Auslegung oder Optimierung des Verkehrssystems (Durchsatz, Erreichbarkeit, Verfügbarkeit, udgl.) zu gewichten und abzuwägen.

Die Weiterentwicklung der Methodik sollte es ermöglichen, beim ÖV die Auswirkungen von Veränderungen bei Intervalldichte, Stationsabständen udgl. auf die Flächeneffizienz abzubilden.