P-STRAT - Optimierte Strategie zur Bewirtschaftung phosphorreicher Stoffströme

Projekttitel: 
P-STRAT – Optimierte Strategie zur Bewirtschaftung phosphorreicher Stoffströme. Sachbearbeiter
Akronym: 
P-STRAT
Zeitraum: 
2010
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
Unterstützt durch: 
Umweltbundesamt GmbH, Österreich

Ziel ist es, anhand von Szenarien Optimierungsvorschläge der stofflichen und energetischen Nutzung von P-reichen Materialien unter Berücksichtigung der Umweltauswirkungen und des Beitrages zum Ressourcenschutz zu erarbeiten.

 
Kurzfassung
 
Phosphor hat eine zentrale Bedeutung für den Energiestoffwechsel und ist daher für alle Organismen ein essentieller Nährstoff. Diese Ressource ist jedoch begrenzt vorhanden. Um die Reserven zu schonen, stellt sich die Frage, wieviel Phosphor sich in P-haltigen Abfallflüssen (z.B. im Klärschlamm) befindet, welche Phosphormengen in Abfällen bereits heute als Düngerersatz eingesetzt werden und welche Bedeutung die Phosphorfrachten in den deponierten Abfällen im Vergleich zu den gegenwärtig eingesetzten Düngermengen in Österreich haben.

Der vorliegende Bericht „Stoffflussanalyse PHOSPHOR Österreich“ ist ein Teilbericht des Projektes „Optimierte Strategie zur Bewirtschaftung phosphorreicher Stoffströme“. Die Stoffflussanalyse Phosphor Österreich zeigt den IST-Stand des Phosphorhaushaltes Österreich. Die Prozesse Abfallwirtschaft und Abwasserwirtschaft werden dabei besonders berücksichtigt. Damit wird eine Datengrundlage geschaffen, um anhand von Szenarien, eine Strategie zur stofflichen und energetischen Nutzung von phosphorreichen Stoffströmen unter Berücksichtigung der Umweltauswirkungen und des Beitrages zum Ressourcenschutz zu erarbeiten. Der Bericht „Optimierte Strategie zur Bewirtschaftung phosphorreicher Stoffströme“ ist nicht Teil dieses Projektes.

Die Ergebnisse der Stoffflussanalyse zeigen, dass im Phosphorhaushalt Österreich jährlich ca. 106.000 t Phosphor vor allem von den Prozessen Industrie und Gewerbe (I+G) und Land- und Forstwirtschaft (LFW) umgesetzt werden. Der wichtigste Phosphorfluss sind die importierten „Rohstoffe Düngemittelerzeugung“ mit jährlich fast 103.000 t P. Diese Rohstoffe werden ausschließlich für die Erzeugung von mineralischen Düngemitteln verwendet, wovon 88.000 t P in hergestellten Mineraldüngern wieder exportiert werden. Auf den landwirtschaftlichen Böden werden über den Wirtschaftsdünger etwa 26.600 t P und über den Mineraldünger ca. 15.000 t P aufgebracht, d.s. in Summe 41.600 t P. Weitere 10.810 t P werden über den sta-bilisierten Klärschlamm mit etwa 5.480 t P und den Bodenverbesserungsmitteln mit ca. 5.330 t P auf den Böden aufgebracht.

Jährlich gelangen 7.670 t P in Aschen aus der Verbrennung auf die Deponien und gehen damit für ein zukünftiges Recycling verloren. Die bei der thermischen Behandlung vor allem von stabilisiertem Klärschlamm (5.030 t P) und von Tiermehl und Tierfett (1.190 t P) anfallende Asche wird gegenwärtig deponiert. Somit wird die Deponie (neben dem Prozess Boden) mit einem jährlichen Lagerzuwachs von ca. 9.120 t P zu einer wichtigen Senke für Phosphor in Österreich.

Die Menge der gegenwärtig in Österreich deponierten Aschen enthält ca. 7.670 t P. Wird die Menge des in Österreich aufgebrachten Mineraldüngers, d.s. rund 15.000 t P, mit der P-Menge der bei der thermischen Behandlung anfallenden und deponierten Aschen, d.s. etwa 7.670 t P verglichen, so könnten damit theoretisch über 50 % des Düngemittelbedarfs in Österreich gedeckt werden.

Österreich weist ein Wachstum des Phosphorlagers von etwa 13.000 t P pro Jahr auf. Der größte Lagerzuwachs ist im Prozess Abfallwirtschaft AWS (etwa 77 % des gesamten Lagerzuwachses) zu verzeichnen. Der Prozess Boden (BOD) weist die größte Senke im Gesamtsystem Österreich für Phosphor auf.
 
  

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P-STRAT Endbericht.pdf541.9 KB
P-Strat Poster deutsch.pdf278.43 KB