ABASG II - Nährstoffe – „Stickstoffbilanz Österreich“
Ziel ist es, aufzuzeigen, in welchen Prozessen in Österreich nährstoffhältige Güter anfallen, wie diese gegenwärtig behandelt werden, und wo sie verbleiben. Für das System „Nährstoffhaushalt Österreich“ wird eine Nährstoffbilanz für Stickstoff unter Berücksichtigung aller wichtigen, diesen Nährstoff enthaltenden Güter und Abfälle erstellt.
Kurzfassung
Der Fokus der Studie liegt auf den Fragen
- Wie groß ist der Beitrag der Abfallwirtschaft an der Stickstoffwirtschaft?
- Wo und wie groß sind die Potentiale an Stickstoff in den Gütern und Abfällen?
- Erfüllt die Abfallwirtschaft hinsichtlich der Bewirtschaftung der nährstoffhältigen Abfälle die Ziele des Abfallwirtschaftsgesetzes?
- Welche Maßnahmen sind innerhalb, welche außerhalb der Abfallwirtschaft notwendig, um die Ziele des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) zu erreichen?
Die Stickstoffwirtschaft Österreichs wird am Beispiel des Hauptnährstoff Stickstoff qualitativ und quantitativ beschrieben. Das Bezugsjahr für die Stickstoffbilanz Österreich ist das Jahr 2001. Die methodische Verknüpfung des Ressourcenpotentials mit der Schadstofffrage erfolgt anhand des Metalls Zink. Basis dafür ist die Zinkbilanz für das Jahr 1994.
Im Jahr 2001 werden in der Österreichischen Volkswirtschaft rund 1,5 Mio. t Stickstoff oder 188 kg Stickstoff pro Einwohner umgesetzt. Etwas mehr als ein Drittel wird in Produkten (hauptsächlich Mineraldünger und Harze) exportiert. Die jährlichen Stickstoffverluste im System Österreich sind hoch. 40 % werden in Form unterschiedlichster Verbindungen in die Umwelt emittiert. 35 % werden exportiert. Rund 1/4 werden als Koppelprodukte Ernterückstände und Wirtschaftsdünger im Kreis geführt oder verbleiben als Lagerzuwachs in Österreich.
Nur 5 % aller Inputgüter werden in der Abfallwirtschaft behandelt. Die Abfallwirtschaft behandelt 82 % der Stickstoffhältigen Abfälle in geeigneten Prozessen. Die Ziele der Abfallwirtschaft werden dann erreicht, wenn Anlagen zur thermischen Verwertung Entstickungsanlagen haben und die stoffliche Verwertung bedarfsgerecht und gesetzeskonform erfolgt. Das Potential zur Ressourcenschonung ist aufgrund der im Vergleich zu Flüssen in der Volkswirtschaft geringen Stickstoffflüssen in der Abfallwirtschaft klein.
Die geeignete letzte Senke für Stickstoff in molekularer Form ist die Luft, die zu 78 Volumsprozent aus molekularem Stickstoff besteht.
Der Stickstoffhaushalt der Volkswirtschaft weist - an den Zielen des AWG gemessen - größeres Optimierungspotential als die Abfallwirtschaft auf. Die größten Potentiale Ressourcen zu schonen und Mensch und Umwelt zu schützen liegen im Bereich der land- und forstwirtschaftlichen Produktion und der Energieträger. Durch eine verbesserte Nutzung der Koppelprodukte; Ernterückstände (Stroh und der Äste) und Wirtschaftsdünger ließen sich fossile Energieträger und Stickstoffressourcen einsparen und Emissionen in die Luft und das Wasser verringern. Im Bereich der Energieträger sind zum Schutz von Mensch und Umwelt Anlagen mit Entstickungsanlagen auszustatten, damit der Stickstoff in molekularer Form als N2 in die letzte Senke entlassen wird.
Für Zink ist die Abfall- und Abwasserwirtschaft in Ihrer Filterfunktion 5 mal wichtiger als für Stickstoff. ¼ aller Zinkflüsse gelangen in ihren Einflussbereich. Die Verknüpfung der Zink- mit der Stickstoffbilanz zeigt, dass sich die größten Flüsse dieser beiden Bilanzen kaum überschneiden. Dies bedeutet, dass eine Änderung der Nährstoffflüsse die wesentlichen Zinkflüsse nicht verändert.
Durch die Gesamtbetrachtung des Systems Österreich“ wurde ein übersichtliches Bild über die größten Flüsse und Lager; und damit jener Potentiale – die Schrauben, an denen gedreht werden kann- geliefert, um die Wirkung von Maßnahmen zu diskutieren. Für die Umsetzung von Szenarien und Maßnahmen müssen neben der übergeordneten Ebene auch regionale Gegebenheiten einbezogen und die chemischen Verbindungen von Stickstoff diskutiert werden.
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ABASG II - N Endbericht.pdf | 1.43 MB |
ABASG II-Nährstoffe Poster_deutsch.pdf | 146.78 KB |