Gender Bau – Genderorientiertes Bauen unter Aspekten der Nachhaltigkeit
Ziel ist es, die Geschichte und Entwicklung vom Gender Mainstream zu behandeln und einen Schritt in das Bauwesen zu setzen. Das Thema „Gender“ ist im Bauwesen noch nahezu unerforscht. Es sollen Forschungsgrundlagen erarbeitet und eine Basis für zukünftige Forschungsarbeiten von Gendermainstreaming im Bauwesen gelegt werden.
Kurzfassung
Im Zuge der Bearbeitung von Projekten zum Thema nachhaltig Bauen, in denen auch internationale Studien ausgewertet wurden, stellte sich heraus, dass „Genderorientiertes Bauen“ derzeit eine untergeordnete, bis gar keine Rolle in diesen Arbeiten einnimmt. Zwar existieren viele Arbeiten zu den Themenfeldern „Frauen in Architektur und Technik“, „Frauengerechtes Bauen und Wohnen“ oder „Architektinnen Bauen für Frauen“, aber eine explizite Auswertung hinsichtlich Genderorientierung, und dies v.a. für eine Integration in die derzeitige übliche Baupraxis, existiert nicht.
Der Hauptteil des vorliegenden Projektes behandelt die Geschichte und Entwicklung von GM. Diese sehr junge Disziplin wurde mit ihrem feministischen Hintergrund beleuchtet, um ein Grundwissen auf diesem Gebiet zu vermitteln und die Beweggründe, Motivationen und Hintergründe erkennbar zu machen. Gerade im Bauwesen muss diesbezüglich noch sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Gleichzeitig muss aber auch ein Schritt weiter in Richtung Bau-Praxis gegangen werden. Neben der Aufklärung und Motivation der Akteure des Bauwesens müssen die Grundlagenstudien auf allen Gebieten des Bauwesens vorangetrieben werden. Sie bilden den Ausgangspunkt für die Erarbeitung praxisorientierter Planungstipps, indem der Bearbeitungsgrad bis hin zu „Checkpunkten“ verfeinert wird.
Im Städte- und Wohnbau als auch in der Gestaltung von Park- und Verkehrsanlagen sind schon sehr viele solcher theoretischen Grundlagenstudien als auch Verknüpfungen mit der Praxis, in Form von umgesetzten Projekten, erarbeitet worden. Hier besteht noch Bedarf, die Ergebnisse zu verknüpfen und aus diesen gesammelten Erfahrungen allgemein gültige Planungscheckpunkte zu formulieren, um sie in anderen Bau-Projekten von vornherein berücksichtigen zu können. Wo es bisher noch sehr stark an Grundlagenstudien mangelt, sind z.B. Gebäudetypen wie Einkaufszentren, Arbeits- und Sportstätten, öffentliche Bauten wie Schulen, Kindergärten, Ämter, Behörden u.ä. Man erkennt also das Ausmaß an Handlungsbedarf.
In dieser Studie ist die geplante Ausarbeitung von konkreten Checkpunkten aufgrund der obigen Erkenntnisse nur ansatzweise und nur in Gewissen Gebieten gelungen. In erster Linie wurden, was Ziel dieser Studie war, vorhandene bekannte Genderaspekte, Nachhaltigkeitskriterien gegenüber gestellt. Es konnten große Parallelen und gegenseitige Ergänzungen festgestellt werden. Beide Gebiete verfügen über einen hohen
gesellschaftlichen Nutzen und sind zum jetzigen Stand der Dinge noch stark im theoretischen Bereich angesiedelt. Diese Studie bildet einen ersten Einstieg in den Ausarbeitungsprozess von Checkpunktlisten und Handlungsanweisungen.